Ernst-Moritz-Arndt-Schule Greifswald

Arndt-Schule in Greifswald (Foto: Sabrina Wittkopf-Schade) Arndt-Schule in Greifswald (Foto: Sabrina Wittkopf-Schade)

„Das bin ja ich!“, ruft der Greifswalder Gerd Vicent freudig und winkt seinen ehemaligen Schulkameraden Klaus Zillmann herbei. Beim Anblick der alten Schulfotos geraten die beiden Herren ins Schwärmen und so manche Erinnerung an ihre Schulzeit in der Greifswalder Arndt-Schule wird wach. „Die Duschräume in der Schule waren in den fünfziger Jahren etwas ganz Besonderes. Solch einen Komfort kannte man ja von Zuhause nicht“ erinnert sich Gerd Vicent, der von 1949 bis 1957 diese Schule besuchte. Und so manchen Streich hatten die ehemaligen Arndt-Schüler natürlich auch auf Lager. „Gegenüber unserer Schule befand sich das Grundstück von Fleischer Hergesell. Im Herbst war der Birnenbaum immer unser Ziel. Und so manches Mal mussten wir vor dem großen Hund Reißaus nehmen“, weiß Zillmann zu berichten.

Erinnerungen austauschen, in alten Schulbüchern und Alben blättern, einen Blick in den alten Werkraum von Lehrer Schulz aber auch in moderne Klassenräume von heute werfen – dazu gab es für die Gäste der Arndt-Schule ausreichend Gelegenheit, denn „die Arndt“ hatte eingeladen, den 75. Geburtstag mit ihr zu feiern. Auch Schulleiterin Angela Leddin nahm die Gäste in ihrer Festrede auf eine Reise zu den Höhen und Tiefen der Schulgeschichte mit. Im April 1932 wurde der großzügig geplante Schulneubau, in dem zunächst 880 Schülerinnen aus den völlig überlasteten Greifswalder Mädchenschulen lernten, übergeben. Während des zweiten Weltkrieges fand nur noch stark gekürzter Unterricht statt. 1941 mussten die Arndt-Schüler dem Marineinstitut der Reichswehr weichen. Auch die ersten Jahre nach dem Krieg waren schwer: Viele Kinder sind unterernährt, es fehlt an Heizmaterial, Lehrbüchern und warmer Bekleidung. 1948 besuchen 1300 Mädchen und Jungen die bis zu 50 Schüler zählenden Klassen, weswegen der Unterricht in Vor- und Nachmittagsschichten stattfand.

1973 wird das Schulgelände erstmals modern und kinderfreundlich gestaltet. Als die politische Wende in der DDR auch das Schulwesen nachhaltig verändert, boten sich auch für die POS „Ernst Moritz Arndt“ neue Perspektiven und Möglichkeiten, die neue Rahmengesetzgebung mit Leben zu füllen. „Diese neuen Chancen zur Umgestaltung haben wir gemeinsam mit unseren außerschulischen Partnern gut genutzt“, blickt Schulleiterin Angela Leddin zurück. Als Offene Ganztagsschule bietet die Arndt-Schule heute mit Raum für individuelle Förderung und kreative Freizeitgestaltung weit mehr als nur erweiterte Öffnungszeiten. „Kinder und Jugendliche wollen nach unserer Erfahrung unter geschützten Bedingungen lernen und mit ausreichend Freiraum für Spiel und Freizeit groß werden. Deshalb wurde der Schulalltag so gestaltet, dass es neben dem Kernunterricht am Vormittag viele zusätzliche Wahlkurse, Förderstunden, Arbeitsgemeinschaften, Projekte und offene Angebote, wie den Schulclub, die Schulsozialarbeit oder Hausaufgabenhilfe, gibt“ so die Schulleiterin.

In unserer von Internet und Cyberspace geprägten Zeit, in der handgeschrieben Brieffreundschaften längst der Vergangenheit angehören, steht in der anerkannten Multimedia-Schule daher immer stärker die Vermittlung der Fähigkeit zum kompetenten Umgang mit Informationen und modernen Medien im Vordergrund. In den kommenden Monaten, so Angela Leddin, werde man an der Arndt-Schule zudem um eine ansprechendere Mittagsversorgung in Angriff nehmen. Und da nur fit sein kann, wer auch ausreichend trinkt, können sich die Arndt-Schüler im Unterricht künftig auch mit Wasser versorgen.

Text und Foto: Sabrina Wittkopf-Schade
(aus Greifswald KOMPAKT, Ausgabe 5/2007)

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