Auch wenn Greifswald als Hansestadt im Mittelalter eine sehr glorreiche Zeit erlebte, so stand sie dennoch eher im Schatten der Hansestädte Lübeck und Stralsund. Viele Straßennamen in der Innenstadt verweisen auf eine blütenreiche Zeit der Kauf-und Handelsleute und dennoch sorgte vor allem das Kloster Hilda, heute die legendäre Klosterruine in Eldena, dafür, dass man der Hansestadt eher ein geistiges Gut als ein wirtschaftliches nachsagte.
Greifwald kann man sich nur geistlich nähern
Als gegen Ende des 15. Jahrhunderts der zumindest der Glanz der pommerschen Hansestädte zu verblassen begann, und in der Entwicklung der Handelsschiffe und der stetigen Versandung des Rycks, der Handel an Stettin weitergereicht wurde, begann die Zeit, besann man sich des geistigen Gutes und so wurde Greifswald im Jahre 1456 Sitz der pommerschen Landesuniversität.
Gründung der Universität
An der Gründung der Universität wirkten unter anderem die pommerschen Herzöge, der Kamminer Bischof und der in Greifswald auch heute noch Würdigung findende Greifswalder Bürgermeister Heinrich Rubenow. Nicht unwichtig zu erwähnen bleibt, dass gerade die Beziehungen zu den theologischen Fakultäten und den Greifswalder Kirchen (insbesondere der Jacobikirche) maßgeblich an der Entwicklung der Universität zu einem geistigen Zentrum des damaligen Herzogtums beitrug. Greifswald erlangte mit der Universität einen nicht vergleichbaren Stellenwert in Pommern, und während die Zeit der Hanse langsam verblasste, trat Greifswald mit der Macht des Wissens auch in das administrative Interesse im Baltic-Raum.
Die schweren Zeiten
So erlangte bereits 1634 die Universität Greifswald durch eine Schenkung des letzten Pommernherzogs in den Besitz einiger Ländereien des Klosters in Eldena.
In der Zeit der Reformation und in der Zeit als Greifswald zu Schweden gehörte, wurde Greifswald mehrfach belagert und militärisch verwaltet. Kriege hinterließen ihre Spuren. Erst nach den Napoleonischen Kriegen und der gleichzeitig wieder einsetzenden Schifffahrt, gewann die Universität Stück für Stück ihre Interesse zurück und ziert heute den Namen einer Stadt am Bodden, Universitäts-und Hansestadt Greifswald.
Text: Katja Elflein
Quelle: Dialog des Geistes - Geist und Religion im Mittelalter; Monumente Publikationen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Bonn 2002
Bedeutende Greifswalder Rechtsgelehrte
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