Paten gesucht: Projekt fördert Selbshilfe unter Migranten

Paten und 'Patenkinder' in Greifswald (Foto: Psychosoziales Zentrum für Migranten / Marike Werner) Paten und 'Patenkinder' in Greifswald (Foto: Psychosoziales Zentrum für Migranten / Marike Werner)

Das Psychosoziale Zentrum für Migranten in der Hansestadt Greifswald ruft interessierte Greifswalder auf, Patenschaften für Bürger mit Migrationshintergrund zu übernehmen und damit das Zurechtfinden und Einleben der „Neu-Greifwalder“ zu unterstützen.

(Greifswald) Svetlana Kempf kommt aus der Stadt Kotovo in Russland, Anna Gauss ist in Usbekistan aufgewachsen. Beide sind Greifswalderinnen mit deutschem Pass, sie gehören zur großen Gruppe der Spätaussiedler: Ihre Vorfahren emigrierten einst von Deutschland ins Zarenreich, die meisten aus wirtschaftlichen Gründen. Nun kehren viele der Kindeskinder dieser sog. Russlanddeutschen zurück. Svetlana Kempf und Anna Gauss fühlen sich in Greifswald zu Hause, sie haben sich hier gut eingelebt. Heute helfen sie jüngeren Neuankömmlingen aus ihrer alten Heimat dabei, sich in unbekannter Umgebung zurecht zu finden. Sie tun das im Rahmen des Patenschaftsprojekts „Migranten helfen Migranten“ des Psychosozialen Zentrums für Migranten in Vorpommern (PSZ e.V.). Finanziert wird das Projekt von der Aktion Mensch und der Pommerschen Landeskirche.

Die beiden Frauen unterstützen die Jugendlichen bei Gesprächen mit der Agentur für Arbeit und der Arge und stellen Kontakte mit Firmen und Unternehmen her. Nützlich ist dabei, dass sie so gut Deutsch sprechen. Das haben Frau Kempf und Frau Gass in Russland früher unterrichtet. Nun freuen sie sich, dass einige ihrer "Patenkinder" einen hoffnungsvollen Weg in Richtung berufliche Integration eingeschlagen haben und sich bereits in Ausbildungen befinden.

Sie selbst profitieren übrigens auch von ihrer Tätigkeit als Patin – nicht nur menschlich, sondern auch ganz praktisch, denn das PSZ bietet ihnen in einer eigenen Seminarreihe Einblick in die Projektarbeit, Techniken der Gesprächsführung und vieles mehr. Übrigens dürfen auch Männer eine Patenschaft übernehmen! Sie sollten sich sogar besonders aufgefordert fühlen, denn bisher beträgt die Frauenquote hier 100 Prozent.

Das Projekt will keineswegs nur Migrantinnen und Migranten aus den früheren Sowjetrepubliken ansprechen! Alle Menschen mit Migrationshintergrund, die sich vorstellen können, selbst Patin oder Pate zu werden oder die gern die Hilfe von Frau Kempf oder Frau Gauss in Anspruch nehmen würden, sind herzlich eingeladen ins PSZ, Domstraße 36, Telefon 03834 / 777 08 89.

Text und Foto: Psychosoziales Zentrum für Migranten / Marike Werner

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Veranstaltungen in Greifswald und Umgebung (Grafik: Gerd Altmann/pixelio.de)