Das Universitätsklinikum Greifswald macht sich für die Stammzellspenderdatei stark. Die Stammzelltypisierung für die Stammzellspenderdatei ist eine wichtige Sache, denn je größer die Datenbank der Stammzellspender, desto schneller und effektiver kann für einen erkrankten Patienten ein potenzieller Spender gefunden werden. Ende Mai 2011 fand auf dem Fischmarkt der Hansestadt Greifswald eine Aktion von Studenten statt, die der Information der Greifswalder und der Gewinnung neuer Stammzellspender diente. Nach der Studentenaktion konnten drei Mal soviele Neuregistrierungen von Spendern verzeichnet werden. Derzeit umfasst die Greifswalder Datenbank knapp 7.800 Einträge, wobei monatlich zwischen 10 und 20 Neuspender registriert werden.
(Greifswald) „Die Blutspender, die sich für eine Registrierung in der Stammzellspenderdatei entschieden haben, sind nach der Werbeaktion der Studenten deutlich mehr geworden. Unmittelbar danach haben sich 60 Neuspender gemeldet und typisieren lassen. Das ist ein schöner Erfolg und ich möchte den beteiligten Studenten noch einmal herzlich für ihr großes Engagement danken“, so Prof. Andreas Greinacher, Ärztlicher Leiter der Spenderdatei.
Hintergrund der Aktion war die Tatsache, dass jährlich allein in Deutschland 11.000 Menschen an bösartigen Blutkrankheiten wie beispielsweise Leukämie erkranken, darunter viele Kinder. Für die meisten von Ihnen besteht die einzige Chance auf Heilung darin, einen „genetischen Zwilling“ für eine Blut-Stammzelltransplantation zu finden. Damit ist ein Mensch mit den gleichen Gewebemerkmalen wie der Patient gemeint, der bereit ist, einen Teil seiner Stammzellen zu spenden. Diese entwickeln sich im Körper des Erkrankten zu gesunden Blutzellen, rote und weiße Blutkörperchen sowie Blutplättchen. Die Vielfalt der Gewebemerkmale ist allerdings sehr hoch und es gibt Millionen von verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten. Deshalb ist die Chance, einen passenden Spender zu finden, vergleichbar mit einem „Sechser“ im Lotto. „Je mehr freiwillige Spender sich typisieren, also die Gewebemerkmale bestimmen und sich in speziellen Spenderdateien registrieren lassen, umso größer ist die Chance für einen schwerkranken Menschen, seinen genetischen Zwilling zu finden“, unterstrich Greinacher.
Stammzelltypisierung bei Blutspende möglich
Heidi Schüler, verantwortliche Mitarbeiterin der Greifswalder Stammzellspenderdatei, weist darauf hin, dass die Registrierung nicht auf die Aktion beschränkt war, sondern jederzeit im Rahmen einer Blutspende möglich ist. „Wer als Lebensretter zur Verfügung stehen möchte, braucht nur eine Einverständniserklärung ausfüllen und sich ein Röhrchen Blut mehr abnehmen lassen, mit dem die Gewebemerkmale bestimmt werden.“ Diese Daten gehen anonymisiert an das Zentrale Knochenmarkspendenregister Deutschland und stehen damit weltweit für die Spendersuche zur Verfügung.
Mehr Informationen unter https://stammzellspende.med.uni-greifswald.de
Text: Medienbüro Steinke & Hauptmann
Datum: 22.08.2011
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