(Greifswald) Der Fachschaftsrat Geschichte an der Universität Greifswald ist über die erneute Verzögerung des Umzugs der Fachbibliothek verärgert. Die gewählten Vertreter_innen der knapp 1.500 Geschichtsstudenten in Greifswald fordern von der Hochschulleitung endlich entschlossenes Handeln. „Es kann nicht sein, dass sich der Umzug jetzt zum wiederholten Mal verzögert, weil die Verwaltung ihre Hausaufgaben nicht gemacht hat“, sagt die Vorsitzende Christin Bilz. Die Fachbibliothek ist nach dem Deckeneinsturz im Historischen Institut im September 2010 seit nunmehr anderthalb Jahren für die Studierenden und Lehrenden nicht zugänglich. Bücher müssen bestellt werden und können dann am nächsten Tag in der Zentralen Bibliothek am Beitzplatz eingesehen werden.
Die Uni-Verwaltung hatte gestern bekannt gemacht, dass der seit Monaten für Februar 2012 geplante Umzug der Fachbibliothek in die Alte Universitätsbibliothek (Rubenowstraße) wegen statischer Bedenken zunächst verschoben werden muss. Ein Gutachten soll jetzt klären, ob die extra sanierten Räume überhaupt je für die Fachbibliothek benutzt werden können: „Dass der Verwaltung trotz monatelanger Planung erst eine Woche vor dem Umzug einfällt, dass mit der Statik etwas nicht stimmt, macht die Sache endgültig zur Posse“, sagt Diana Treiber, Öffentlichkeitsreferentin des Fachschaftsrats: „Rektor Westermann und Kanzler Flieger müssen die Sache jetzt endlich zur Chefsache machen, weil ihre Mitarbeiter damit offenbar überfordert sind.“
Für die Studierenden und die Mitarbeiter_innen bedeutet die fehlende Möglichkeit, ihre Fachbibliothek aufzusuchen, eine erhebliche Mehrbelastung. Gerade die Studierenden in modularisierten Studiengängen (Bachelor, Master) müssen ihre Hausarbeiten und Prüfungen oftmals binnen weniger Tage oder Wochen vorbereiten. Wer dann noch tagelang auf seine Bücher warten muss und nicht in den Bibliotheks-Regalen stöbern kann, braucht mehr Zeit und hat womöglich trotzdem noch Nachteile.
Ursprünglich sollte die Fachbibliothek bereits im November 2011 umziehen. Die Universität konnte diesen Termin jedoch mit fadenscheinigen Argumenten nicht einhalten. Bereits im Dezember 2011 kritisierte die Vollversammlung der Fachschaft Geschichte die Uni-Verwaltung für ihr unkoordiniertes Handeln. Der Fachschaftsrat zeigt sich verärgert über die stetigen Beteuerungen der Universität, etwas gegen die Raumprobleme an der Philosophischen Fakultät zu unternehmen. Diana Treiber: „Wenn es wirklich stimmt, dass der Rektor alles tut, um die Raumbedingungen zu verbessern, muss er jetzt endlich liefern.“
Text: Fachschaftsrats Geschichte am Historischen Institut der Uni Greifswald
Foto: © Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Datum: 13.02.2012
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