(Greifswald) Die Klinik für Innere Medizin A des Universitätsklinikums Greifswald ist seit 1859 in der Loeffler-Straße untergebracht und zieht nach der Chirurgischen Klinik und der Anästhesie und Intensivmedizin im März in den Klinikumsneubau in der Greifswalder Sauerbruch-Straße. Nach 153 Jahren war das einst modernste Klinikgebäude Deutschlands ein wenig in die Jahre gekommen. Die Klinik für Innere Medizin A mit den Bereichen Gastroenterologie, Endokrinologie und Diabetologie, Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Rheumatologie, Ernährungsmedizin und Internistische Notaufnahme werden mit dem Umzug am Dienstag, den 20. März 2012 beginnen.
„Notfall- und Akutpatienten werden nichts vom Umzug bemerken“, betonte Klinikdirektor Prof. Markus M. Lerch (Foto). „Es findet ein fließender Übergang statt.“ Die Internistische Notaufnahme in der Friedrich-Loeffler-Straße schließt am Dienstag, den 27. März 2012, und wird am gleichen Tag (27. März 2012) im Klinikum Sauerbruch-Straße geöffnet. „Für Patienten, die notfallmäßig behandelt werden müssen, ist zu jeder Zeit eine stationäre Aufnahme garantiert.“
Ambulante Sprechstunden sind in der Zeit vom 12. bis 29. März 2012 nur eingeschränkt möglich und Terminverschiebungen in einigen Fällen erforderlich. „Wir bitten alle Patienten, eventuelle Unannehmlichkeiten zu entschuldigen“, so Lerch.
Die Klinik für Innere Medizin A umfasst 80 Betten auf drei Stationen sowie eine an die Notaufnahme angegliederte Wachstation. Die insgesamt 146 Mitarbeiter, darunter 30 Ärzte, 54 Pflegekräfte und 33 Mitarbeiter des medizinisch-technischen und Funktionsdienstes haben im vergangenen Jahr 3.943 Patienten stationär behandelt. 6.000 Patienten wurden in der Notaufnahme versorgt und etwa 3.000 Patienten in den Spezialsprechstunden betreut.
Die Klinik für Innere Medizin A betreibt die größte gastroenterologische Endoskopie Mecklenburg-Vorpommerns. Hier wurden im letzten Jahr 6.245 endoskopische Untersuchungen und Behandlungen durchgeführt. Dazu gehören Magen- und Darmspiegelungen genauso wie der endoskopische Ultraschall von Magen, Speiseröhre, Bauchspeicheldrüse und Gallenwegen. In mehr als 700 Fällen erfolgten im Jahr 2011 endoskopische Eingriffe an den Gallenwegen und am Pankreasgang. Im Rahmen des zertifizierten Darmzentrums erfolgten über 250 Abtragungen von Darmpolypen und das zertifizierte Pankreaszentrum verzeichnete 768 Behandlungsfälle aus ganz Deutschland neben 815 Chemotherapien bei Patienten mit Tumoren der Verdauungsorgane, der Leber und des Pankreas.
Die Endoskopie der Klinik für Innere Medizin A wird in der Sauerbruch-Straße in eine hochmodern ausgestattete zentrale Endoskopie umziehen, die gemeinsam mit der Chirurgie und der Pneumologie betrieben wird. Im Bereich der Nephrologie wurden mehr als 4.000 Dialysebehandlungen durchgeführt und die Rheumatologie ist zurzeit der am schnellsten wachsende Bereich der Klinik für Innere Medizin A. Ein besonderer Schwerpunkt der Klinik ist die Abteilung Endokrinologie und Diabetologie, in der 2011 über 1.500 Patienten mit Erkrankungen der endokrinen Organe (Schilddrüse, Nebenniere, Knochenstoffwechsel, Hirnanhangdrüse) behandelt wurden. Am neuen Standort befindet sich nicht nur das einzige Hypophysenzentrum des Landes, die Abteilung wird auch als Diabeteszentrum von der deutschen Diabetesgesellschaft zertifiziert.
Der Bereich Ernährungsmedizin betreut einerseits Patienten mit Mangelernährung, die einer künstlichen Ernährung bedürfen und ist andererseits das einzige Zentrum in Norddeutschland, in dem schon über 150 Patienten mit erheblichem Übergewicht mit dem strukturierten Gewichtsreduktionsprogramms der Optifast-Methode erfolgreich Gewicht abgenommen haben.
„Nach über 150 Jahren Medizinische Klinik in der Loeffler-Straße fällt der Abschied trotz der hochmodernen neuen Umgebung in der Sauerbruch-Straße natürlich auch ein wenig schwer“, sagte Prof. Markus M. Lerch. Am alten Standort haben große Ärzte gewirkt wie Oskar Minkowski (1858-1931), der unter anderem die Bedeutung der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) für die Regulation des Blutzuckers entdeckt hat. Georg Ganter (1885-1940) war der Erfinder der Peritonealdialyse (1918) und entwickelte einen Vorläufer der Kapselendoskopie. Gerhard Katsch (1887-1961) gilt als einer der Begründer der Diabetologie in Deutschland und war Präsident der Deutschen Gastroenterologen. „Das Erbe dieser Wissenschaftler soll am neuen Standort weitergeführt und Krankenstationen nach ihnen benannt werden“, so Lerch.
Die Stationen der Klinik für Innere Medizin A sowie die Ambulanzen, die zentrale Endoskopie und die Sonographie erreichen alle Patienten künftig über den Haupteingang des Universitätsklinikums in der Ferdinand-Sauerbruch-Straße.
Die internistische Notaufnahme wird ab dem 27. März 2012 über die zentrale Notaufnahme und die Krankenzufahrt vom Karl-Liebknecht-Ring erreicht. Telefonisch wird die internistische Notaufnahme auch weiterhin über die bekannte Rufnummer ( 03834-86 67 23 erreichbar sein.
Alle Stationen der Klinik für Innere Medizin A sowie die Ambulanzen sind auch in Zukunft unter den bekannten Telefonnummern erreichbar.
Text: Medienbüro Steinke & Hauptmann
Foto: © Axt/wikipedia.de gemeinfrei
Datum: 13.03.2012
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