Sind die Störche schon wieder da? Die Störche der Bockwindmühle Eldena waren das sichere Zeichen, dass der Frühling auch in Greifswald Einzug gehalten hat. Man schaute zu ihnen auf, als wären sie Botschafter für gute Nachrichten.
Damals bestand die Bockwindmühle nur noch aus Resten eines ehemaligen Skeletts und dennoch war sie erfüllt von Sehnsüchten, hatte etwas Erhabenes, war Ausflugsziel der Urlauber und Greifswalder und dominierte als Bindeglied zwischen den beiden Greifswalder Stadtteilen Wieck und Eldena an der viel befahrenen F 96.
Die Name F96 existiert heute nicht mehr und das Storchennest bildet heute nicht mehr die Krone der eingefallenen Mühle. Zeiten ändern sich, Menschen auch.
Dem Engagement der Anwohner ist es zu verdanken, dass die Bockwindmühle heute im neuen, alten Glanz mit zu den Sehenswürdigkeiten der Universitäts-und Hansestadt Greifswald gehört. Sie wird im gleichen Atemzug genannt, wie die Wiecker Brücke und die Klosterruine Eldena.
Die Mönche im Kloster Eldena nutzen die Mühle, um verschiedene Arten von Getreide zu mahlen. Nach Aufzeichnungen werden Bockwindmühlen in der Umgebung von Greifswald erstmalig 1553 erwähnt. Die Bockwindmühle hier an der Abzweigung zum Strandbad Eldena und dem Fischerdorf Wieck findet allerdings erst ab 1793 erste Erwähnungen. Lange Zeit ungenutzt, verfiel sie und brach im Jahre 1972 vollends bis auf den Hauptträger und den Bock zusammen. Der Verein “Eldenaer Bockwindmühlen e. V.„ gründete sich 1994, sammelte Spenden, organisierte Feste und schaffte es bereits 1997 die Bockwindmühle wieder zu errichten. Seit 2006 befinden sich Segel an den Flügeln der Mühlen und wird seitdem funktionsfähig vorgeführt.
Manche Dinge bleiben so, wie sie sind. Die Wolgaster Straße mündet an dieser Stelle immer noch in die Wolgaster Landstraße, der Hof, welcher zur Bockwindmühle gehört, besitzt noch immer den Charme eines mittelalterlichen Bauerhofs mitten in Vorpommern, noch immer locken Ferienwohnungen und Ferienhäuser die Urlauber in die beiden Greifswalder Stadtteile Wieck und Eldena und die Störche,…. sind einfach nur ein Haus weiter gezogen……
Text und Foto: Katja Elflein
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