Direkt am Museumshafen am Rande der Greifswalder Altstadt trohnt ungewohnt ein einzelner Turm, halb mahnend, halb wachend. Und lenkt jedes Mal, wenn man den Ring um Greifswald Innenstadt befährt, imposante Blicke auf sich.
Teil der Stadtmauer
Der aus Backsteinen bestehende Fangelturm, zu Weilen auch Pulverturm genannt, ist einer der ältesten Zeitzeugen in der Greifswalder Stadtgeschichte und eng mit dem Erwerb der Stadtrechte verflochten. Denn als Stadt wurde Greifswald verpflichtet eine Verteidigungsanlage zu erreichten. Wie ein eiserner Gürtel und aus drei Etappen bestehend, legte sich diese Stadtmauer, samt Bewachungstürme, Wiektürme und Tore zu Greifswald ovalförmig um die damals gut 3000 Einwohner zählende Stadt.
Aufgabe des Fangelturmes
Der Fluss Ryck galt als natürliche Grenze und so ist das Wallsystem hier nicht so stark ausgeprägt wie beispielsweise an der Südseite der Stadt Greifswald. Hier bekam der Fangelturm seine Bestimmung und seine Aufgabe zugeordnet. Dennoch war es zusätzlich einmal ein Observatorium, ebenso ein Gefängnis und letztendlich über mehrere Jahrzehnte ein Munitionsdepot.
Aussichten vom Fangelturm
Ursprünglich besaß der Fangelturm sogar vier Etagen und ein kegelförmiges Dach. Ein genauer Betrachter kann anhand der Ringschichten die unterschiedlichen Ebenen herauslesen. Heute steht der Turm unter Denkmalschutz und nur der Hafenkapitän kennt das Geheimnis im Inneren. Zum Tag des Offenen Denkmals bekommen Greifswalder wie auch Urlauber und Besucher dieser Stadt gelegentlich einen kurzen Einblick und einen wunderbaren Überblick über die davor liegende Speicher, den Werften und den Traditionsseglern im heutigen Museumshafen der Universitäts-und Hansestadt Greifswald.