Greifswalds Dicke Marie

Sie ist die „Dicke Marie“ und viele Greifswalder lieben sie. Sie ziert ehrwürdig die Fotomotive, ob wohl man eigentlich die sich im Nordosten des Greifswalder Marktes befindlichen Giebelhäuser bildlich festhalten wollte. Sie ist beim Weihnachtsoratorium nicht wegzudenken und nimmt auf den vielen gemalten und gezeichneten Stadtansichten und Silhouetten Greifswald viel Platz ein, die „dicke Marie“, die Marienkirche in Greifswald.

Marienkirche auf der Route der Backsteingotik
Der beeindruckende Bau der Marienkirche erhebt sich im östlichen Teil der Greifswalder Altstadt und steht, auch wenn viele Kritiker es anders sehen, keineswegs im Schatten des Greifswalder Doms St. Nikolai, auch der lange Nikolaus genannt. Die Dritte im Bunde der evangelischen Kirchen Greifswald ist der schlanke Jacob, die St. Jakobikirche. Zusammen mit der Klosterruine Eldena, dem Kaufmannshaus Am Markt 11 zählt die Marienkirche mit zu den Zeugnissen des gotischen Stadtbilds im mittelalterlichen Greifswald und gehört mit zu den Sehenswürdigkeiten auf der Europäischen Route der Backsteingotik.

Die Marienkirche und die Gründung der Stadt Greifswald
Die Marienkirche reiht sich mit in die Gründungsgeschichte der Stadt Greifswald ein. Die Mönche des Klosters Eldena errichteten im Verlauf des Flusses Ryck auf festem Untergrund einen Markt-und Handelsplatz. Mit dem Bau der Marienkirche begann man bereits im letzten Drittel des 13. Jahrhunderts, doch sollte die Marienkirche bis zur Vollendung noch gute 3 Jahrhunderte warten. Erst um 1700 bekam die Marienkirche ihren noch heute zu sehenden Turmhelm.

Das Gut der Marienkirche
Die Rippenbemalung nach mittelalterlichen Vorlagen im Inneren der Kirche, sowie die bereits 1587 von einer Greifswalder Ratsfamilie gestiftete Kanzel, die Orgel aus dem Jahre 1864 sowie die breitgelagerte Halle mit den Pfeilerpaaren sind die wohl beeindruckendsten Merkmale innerhalb des Kirchenschiffes.
Ein Gedenkstein nahe dem Haupteingang ist dem Greifswalder Bürgermeister und Mitbegründer der Universität Greifswald gewidmet. Doch die verschiedenen Jesusdarstellungen sowie die Passionsgeschichte in einer der Nebenkapellen in der Marienkirche sind wunderbar anregend und imponierend, stammen sie zum Teil aus der Zeit um 1411.

Die Marienkirche heute
Noch heute dominiert die Marienkirche aus Richtung der Insel Usedom, des Seebad Lubmin und des Seebad Eldena kommend das Bild der Greifswalder Altstadt. Mehrfach restauriert und repariert finden heute in der Marienkirche Führungen statt, lädt sie ein zum weihnachtlichen Oratorium, begeistert als Taufkirche und wird gern für Hochzeiten in Greifswald auch nicht gläubig als Fotomotiv gewählt.

Text: Katja Elflein
Quelle: Die Marienkirche in Greifswald, Bilderbogen Mecklenburg Vorpommern Serie Vorpommern Nr.1, Thomas Helms Verlag, Schwerin 1994

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