Was man den Brasilianer zur Weihnachtszeit neidvoll anerkennen muss, die Stimmung ist hier in der Zeit des Advents ungebrochen temperamentvoll. Wer den Menschen lauscht, die einmal direkt zur Weihnachtszeit dort eine Reise wagten, betonen immer wieder die Ausgelassenheit der Brasilianer und während sie erzählen kann man in den Augen ablesen, wie die mitgebrachte Sonne noch heute Wärme in eine deutsche Weihnacht bringt.
Nun, dass hier in Brasilien beinahe Weihnachten genauso gefeiert wird wie auf dem europäischen Kontinent, liegt wohl an den Kolonialzeiten und an den Europäern, die dann einfach da blieben. Doch unter Palmen, Mangobäumen, heißen Temperaturen, alles ohne die Hoffnung auf ein wenig Schnee, ließ dann doch einige Veränderungen zu.
Zum einen wird Weihnachten hier ein wenig wie der Beginn der Sommerzeit gefeiert. Überall sind die Lichter hell und bunt am Leuchten. Die Kinder erhalten allesamt neue Sachen. Der Weihnachtsstress gleicht hier eher einer Shoppingtour. Dass Weihnachten ist, merkt angesichts der intensiven Sonne erstmals, wenn die Kassiererin einen rote Mütze aufsetzt und man beginnt lediglich an Weihnachten erinnernde Plastikfiguren und –Bäume aufzustellen.
Und doch gibt es ihn hier, den Weihnachtsmann in Brasilien, den Papai Noel, und spätestens wenn die wirklichen Weihnachtstage anbrechen ist auch die Stimmung gehoben, andächtig und weihnachtlich, selbst wenn das Festessen schon mal als Grillabend in den Garten oder an den Straßenrand verlegt wird.
Bis Mitternacht werden dann auch typisch deutsche und europäischer Gerichte und Köstlichkeiten, wie Schweinefilet mit Bohnen, sowie Kleingebäcke und Torten angeboten. Um Mitternacht ist eigentlich Weihnachten, Sylvester, der Beginn der Sommerzeit und der Beginn für den Karneval auf einmal und wird mit Prunk und Gloria und einem fast einstündigen Feuerwerk gefeiert.
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