'Pilzspezialist' Prof. Hanns Kreisel wird 75.

Der erimitierte Greifswalder Professor Hanns Kreisel, den meisten als „Pilzspezialist“ bekannt, feiert am 16. Juli 2008 seinen 75. Geburtstag. Der international angesehene Mykologe ist noch immer gefragt und hilft seinen jüngeren Kollegen und den Studenten bei ihren Arbeiten. Sein fachlicher Rat war auch gefragt, als in der Baugrube des Ozeaneums in Stralsund subfossile Pilze gefunden wurden. Die Greifswalder Professorin Frau Dr. Ulrike Lindequist stellt Ihnen Professor Hanns Kreisel kurz vor.

(Greifswald) Wenn irgendwo auf der Welt, sei es in Brasilien, im Jemen oder in Nepal, Bedarf an der taxonomischen Bestimmung von Pilzen besteht, denken sowohl Fachleute als auch mykologisch interessierte Laien zuerst an den Namen KREISEL und damit unweigerlich auch an Greifswald. So kommt es, dass sich noch heute, nahezu 12 Jahre nach der Emeritierung von Prof. Dr. Hanns Kreisel, Berge von zu untersuchenden Pilzproben aus aller Welt auf dem Schreibtisch von Prof. Kreisel stapeln und trotz kontinuierlicher „Abarbeitung“ diese Berge nicht niedriger werden. Mit seinem enormen Wissen und seiner Tatkraft unterstützt Prof. Kreisel Doktoranden, Postdocs und Kollegen nicht nur in Deutschland, sondern z. B. auch in Spanien, Russland, der Ukraine, Indien, Brasilien, auf den Seychellen und in Syrien. Ohne seine Unterstützung und seinen fachlichen Rat wäre es zum Beispiel nicht gelungen, erstmalig eine wissenschaftlich fundierte und aktuelle Pilzflora für den Jemen zu erarbeiten.

Zahlreiche Museen, z.B. in Brno oder Karlsruhe, und Universitäts-Herbarien, z. B. in Wien und Charkov, vertrauen auf den fachlichen Rat von Prof. Kreisel bei der Bestimmung von Pilzen. Als aktuelles Highlight soll die Bearbeitung von subfossilem Pilzmaterial, das kürzlich in der Baugrube des Ozeaneums in Stralsund gefunden wurde, hervorgehoben werden. Prof. Kreisel ist Länderbeauftragter der Deutschen Gesellschaft für Mykologie e.V. für Mecklenburg-Vorpommern und sorgt auf diese Weise gemeinsam mit Pilzkundigen vor Ort für Kartierung, Inventarisierung und letztendlich den Schutz der Pilzflora in unserem Bundesland.

Als Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Mykologie unterstützt er den Vorstand bei der Beantwortung von – oftmals sehr kniffligen - Anfragen aus dem In- und Ausland und ist beteiligt an der Ausbildung von "Fachberatern für Mykologie (univ.-gepr.)".

Hervorhebenswert ist auch die nach wie vor aktive Mitarbeit von Prof. Kreisel in Redaktionskollegien internationaler wissenschaftlicher Zeitschriften.

Für mich und meine Arbeitsgruppe ist Prof. Kreisel seit fast 30 Jahren ein nahezu unersetzlicher Ratgeber bei der Bestimmung und Beschaffung von Pilzen für unsere Forschungstätigkeit, bei der Korrektur von Buchmanuskripten und vielen anderen Dingen.

All diese Arbeit wird von Prof. Kreisel ehrenamtlich und trotz gesundheitlicher Probleme geleistet.

Das große ehrenamtliche Engagement von Prof. Kreisel fördert die Forschung in verschiedenen Bereichen und trägt erheblich zur positiven internationalen und nationalen Ausstrahlung von Greifswald bei.

Text: Prof. Dr. Ulrike Lindequist

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